Nach dem Theater ist für Kinder noch lange nicht Schluss. Hier kommen meine drei Tipps, wie aus dem Theaterbesuch ein nachhatiges Erlebnis wird:
1. Ins Gespräch kommen: Um von Kindern, etwas über ihr Innenleben zu erfahren, bedarf es mitunter CI-geschulter Verhörtaktiken . Wer seine Kinder von der Kita abholt, weiß was ich meine. Auf die banale Frage, was es heute zu essen gab, antwortete der Hamburger Jung bis er drei war, tägich mit: “Nudeln”. Auf die Frage “Wie war es in der Kita?”, ernte ich bei beiden Jungs zuverlässig die erhellende Antwort: “Gut”.
Ähnlich verhält es sich, wenn man aus Kindern herausbekommen möchte, wie es ihnen ihm Theater gefallen hat. Dabei ist das so interessant! Zu hören, was das Kind gesehen und gehört hat, ist manchmal interessanter als das Theaterstück selbst.
Mein Tipp: Erstmal selbst erzählen, welche Szene man selbst besonders lustig oder gruselig fand. Dazu fällt den meisten Kindern schon eine Menge ein. Außerdem: Zeit geben! Wenn ein paar Stunden vergangen sind, sprudeln aus den Kindern oft noch viele und überraschende Details. Dafür Gelegenheit und Raum geben. Achtung: Ich habe es oft mit dummen Nachfragen versucht. So à la: Du, ich hab das nicht verstanden. Warum will denn der König, dass die Prinzessin den Frosch hereinbittet? Das geht nicht zu oft und nur, wenn man selbst überzeugend schauspielert. Ansonsten erntet der scheinhellige Elternteil zueverlässig: Ach Mama / Papa, pass doch besser auf!
2. Nachspielen: Kinder lieben es, selbst aktiv zu werden. Wenn ihr herausgefunden habt, welche Szenen Euer Kind besonders interessant fanden, spielt sie nach! Es gibt keine bessere Art herauszufinden, was das Kind beschäftigt. (Das Spannendste am Störtebeker Musical war für den Hamburger Jung beispielsweise das absolut nebensächliche Detail, dass der kleine Störtebeker als Junge von seinem Stiefvater in eine Kiste eingesperrt wurde. Ich musste mich gefühlte 93 Mal in unsere Wäschebox kauern, während er den Deckel zuschlug)
3. Nacherzählen lassen: Aber bitte nicht zu plump. Natürlich lasst ihr Euch die Geschichte nichts selbst erzählen, wenn ihr dabei ward. Sondern der Nachwuchs erzählt zum Beispiel dem interessierten Papa oder dem Geschwisterkind. Oder, das funktioniert bei uns am besten: Das Kind erzählt der Oma von seinem Theatererlebnis! Der Hamburger Jung setzt sich dann auf unser Sofa, schnappt sich das Telefon und ruft die Oma an. Und weil Oma sich viel Zeit nimmt, erzählt er Oma auch in aller Seelenruhe, was alles passiert ist. Und was am Spektakulärsten war, erfährt sie dabei auch: “Oma, weißt du was? Der Mann hat Störtebeker in eine Kiste gesperrt!”