Rasant, lustig und voller eingängiger Musik – so ist die Inszenierung vom Räuber Hotzenplotz im Schmidt Theater auf der Reeperbahn. Hier könnt ihr freien Eintritt für die ganze Familie gewinnen.
Glücklicherweise ist Hamburgs berühmteste Polizeistation, die Davidwache, nur wenige Meter entfernt. Wir sind auf der Reeperbahn, genauer gesagt im Schmidt Theater. Hier soll ein gefährlicher Räuber sein Unwesen treiben. Barfüßig, bärtig und zottelig. Und der Unhold hat es doch tatsächlich gewagt, Omas Kaffeemühle zu stehlen. Dabei hatten Kasper und Seppel ihr die doch gerade erst zum Geburtstag geschenkt!
Klar wollten wir bei diesem Abenteuer dabei sein. Und sitzen nun in den roten Plüsch-Sesseln des Hamburger Theaterhauses. Mit seinen unterhaltsamen Kinder- und Familienmusicals hat das Schmidt Theater sich schon einen Namen gemacht. Vom Kleinen Störtebeker waren wir im vergangenen Jahr schwer begeistert. Der Räuber Hotzenplotz entstammt in Regie, Choreografie und Musik dem nahezu identischen Team. Das Stück lief bereits vor einigen Jahren sehr erfolgreich im Programm und kommt nun zurück auf die Bühne.
Hohe Erwartungen
Unsere Erwartungen sind hoch. Und wir werden nicht enttäuscht. Die Puppenfiguren von Kasper und Seppel machen das Intro, dann öffnet sich der Vorhang und wir sind mittendrin. In der rasanten musikalischen Gaunerjagd. Es wird gespielt, gerannt, gesungen und gelacht.
Wie wir es aus dem Schmidt Theater gewohnt sind wird das junge Publikum schnell und lautstark mit einbezogen. Da müssen Wind, Eulen und der matschige Waldboden nachgemacht werden. Kasper und Seppel rennen ein ums andere Mal durch die Zuschauerreihen und so manch kleiner Theaterzuschauer streckt schüchtern seine Ärmchen zu den lustigen Helden aus.
In einer der besten Szenen überhaupt steigt Kasper im Schloss von Petrosilius Zwackelmann die Turmtreppe hinab und hinab, das Türchmchen dreht und dreht sich und ganz unten im tiefen Keller findet Kasper eine gruselige Unke mit leuchtenden Augen – wir Kenner der Hotzenplotz Geschichte wissen: das ist die verzauberte Fee Amaryllis!
Vor diesem Zottel-Räuber muss keiner Angst haben
Als die Augen der Unke in der Dunkelheit leuchten, versteckt der Hamburger Knirps (fast 4) sich schnell hinter meinem Rücken. Sein Bruder (6) nagt gespannt am Zeigefinger. Es ist die einzige Szene, die unseren Jüngsten ein bisschen verschreckt hat. Ansonsten ist der Hotzenplotz vorbildlich harmlos für die kleinen Zuschauer gelungen. Natürlich ist die Geschichte spannend. Sehr spannend sogar. Aber vor einem Räuber, der den Kinder singend sein Leid über das schwierige Räuberleben klagt, muss doch eigentlich niemand Angst haben. Schließlich haben noch nicht mal Kasper und Seppel so richtig Angst vor dem etwas beschränkten Zottel-Räuber. Und dann wird der Hotzenplotz auch noch in einem Gimpel verzaubert und hockt mit einem ziemlich lächerlichen Schnabel im Vogelkäfig. Pff, davor hat doch der mutige Nachwuchs keine Angst!
Prädikat: Sehr kurzweilig, sehr unterhaltsam – auch für Erwachsene
Der Räuber Hotzenplotz ist ein Musical, aber ich als Musicalskeptiker muss sagen: Ein Kindermusical im besten Sinne. Als die Fee Amaryllis ihr silbernes Kleid schwingt, mag es dem ein oder anderen zu viel sein. Ansonsten sind die Songs vor allem eines: wahnsinnig eingängig. (Den Soundtrack könnt ihr übrigens im Schmidt Theater kaufen und wer schon mal üben möchte: Die Songtexte stehen zum Download bereit). Man möchte am liebsten mitträllern und mitspielen so vergnüglich sieht das Spektakel auf der Bühne aus. Das Stück ist perfekt durchchoreografiert und voller Action und Bewegung. Und so merken wir gar nicht, wie zwei Mal 50 Minuten Spielzeit wie im Flug vergehen. Schade eigentlich. Wir hätten gerne noch ein bisschen weiter da gesessen und uns mitnehmen lassen auf diese rasante musikalische Gaunerjagd!
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