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Zuckerfrei und doch sehr süß

Goodbye Zucker Sarah Wilson

Sarah Wilsons Buch “Goodbye Zucker” enthält tolle Rezepte.

Goodbye Zucker Sarah Wilson

Kürzlich versuchten wir, unseren Haushalt von Plastik zu befreien – näheres dazu könnt ihr hier lesen.

Ich kann nicht sagen, dass wir jetzt völlig plastikfrei leben würden. Aber ich finde es nach wie vor gut, bewusst zu schauen, wo man das Zeug vermeiden kann.

Und da es einfach Spaß macht, eingefahrene Konsumgewohnheiten zu überdenken, versuchen wir jetzt den Zucker etwas downzushiften. Die Anleitung  dazu steht im Buch Goodbye Zucker von Sarah Wilson.

Die Autorin ist eine Australische Foodbloggerin (hier gehts zu ihrem Blog, falls ihr gucken wollt)

Eine entspannte Haltung finde ich am Gesündesten

Ohne Frage esse ich viel zu viel Zucker. Schon allein, weil er einfach überall drin ist. Nicht nur im Nutella und im Haribo Colorado. Sondern auch in der Nudelsoße, im Salatdressing und im Joghurt.

Besonders abartig ist es, dass würfelweise Zucker in Kinderprodukten versteckt wird, z.B. in Fruchtzwergen (zwei Würfelzucker pro Becher, und die sind wirklich klein!) oder in Cornflakes (elf Zuckerwürfel pro 375-Gramm-Schachtel).

Andererseits: Wenn es um Essen geht, finde ich eine entspannte Haltung am gesündesten. Wer sein Leben darauf ausrichtet auf Zucker (oder auf Weißmehl, auf tierische Produkte, auf Gluten, auf Laktose oder was auch immer) zu verzichten, kann schnell eine Essstörung entwickeln, die viel schlimmer ist als Industriezucker. Um es in den Worten meines Käseverkäufers auf dem Markt zu sagen: Wer nicht genießt, wir ungenießbar.

Zuckerfrei nicht als Religion, aber als sinnvollen Anstoß

Goodbye Zucker Sarah Wilson

Mit anderen Worten: Ich will aus dem Zuckerverzicht keine Religion machen.  Und anders als beim Rauchen (damit habe ich vor 15 Jahren aufgehört) ist für mich Zucker keine Frage von ganz oder gar nicht. Sondern von “Ich käme sicher auch mit weniger aus, ohne dass mir etwas fehlt.”

An dem Buch von Sarah Wilson haben mich zunächst zwei Dinge abgeschreckt: Auf den ersten 80 Seiten geht es darum: Wie furchtbar schädlich Zucker ist und wie wunderbar ein Leben ohne Zucker wäre. Solch quasi-religiösen These halte ich für ausgemachten Quark.  Außerdem hat mich abgeschreckt: Die Behauptung der Autorin, dass Fruchtzucker praktisch ebenso schlimm ist wie  Industrie-Zucker. Mist, ich hatte ich nämlich  gerade an meine selbstgemachten Himbeer- Bananen-Smoothies gewöhnt. Und sie für einen bessere Alternative als die TV-Schoki gehalten.

Ich habe den Theorie Teil des Buches also nur quer gelesen und bin schnell zum Praxis Teil durchgehuscht. Also zu den Rezepten. Und die gefielen mir schon deutlich besser. Nicht nur besser, sondern ganz ausgezeichnet. Denn die Rezept sind genau nach meinem Geschmack: Leichtes Essen, das relativ einfach zuzubereiten ist, dennoch schmeckt es halbwegs raffiniert. Die Grundzutaten fangen alle mit K an: Kokos (in allen Variationen, vor allem aber als Öl) , Kürbis, Quinoa, Chia. Grünkohl ist auch eine Menge dabei, als Pesto, als Chips, als Smoothie und in einigen anderen Varianten.

Zwei Rezepte will ich kurz vorstellen. 

Quinoa Taboulée

Goodbye Zucker Sarah Wilson

Man nimmt dafür 200 Gramm gekochtes Quinoa. Dazu gibt man (jeweils klein geschnitten) 1 Bund Frühlingszwiebeln, 1 rote Paprika, 150 Gramm Gurke, 225 Gramm Cherry Tomaten, 30 Gramm gehackte Petersilie, 15 Gramm gehackte Minze, ½ TL Kreuzkümmel, 125 Ml frischen Zitronensaft 75 Ml Olivenöl, dazu Salz und Pfeffer. Alles gut vermischen. Fertig und lecker! Wer es noch etwas gehaltvoller mag: Wir haben auch schon Avocado oder Hähnchenbrustfilet oder beides untergemischt. Schmeckt auch prima!

Frühstücksrezept: Chia-Quinoa-Parfait 

Goodbye Zucker Sarah Wilson

Man nimmt dafür 70 Gramm gekochtes Quinoa, 3 EL Chiasamen, 1 EL Leinsamen, 1 EL rohes Kakaopulver, vermischt es mit 375 Ml Mandelmilch (oder Kuhmilch). Das lässt man über Nacht im Kühlschrank stehen, gibt dann Natur-Joghurt dazu (gerne schön fettig, z.B. griechischer Joghurt mit 10 Prozent Fett im Milchanteil) und vermischt es mit selbstgemachten „Beerencoulis“. Für dieses Coulis nimmt man 250 Gramm rote TK Beeren und gibt diese mit 1 TL Ingwerpulver, ½ TL geriebener Orangenschale, 1 Sternanis (zertoßen) ¼ TL gemahlenem Zimt und 1 EL Reissirup in einen Topf, lässt es aufkochen und dann abkühlen.

Tipp: Reissirup

Der hierbei verwendete Reissirup kommt häufig in dem Buch vor und ist für mich eine der Zuckeralternativ-Entdeckungen überhaupt. Reissirup enthält nämlich nicht nur keinen Zucker, sondern auch keinen Fruchtzucker. Gibt’s im Reformhaus, ähnelt Honig oder Agadavendicksaft und ist im Übrigen  einer von vielen Tipps, für die sich die Anschaffung des Buches lohnt. Ob man nun komplett auf Zucker verzichten will oder den Verbrauch vielleicht nur etwas drosseln möchte.

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