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Geburt im Auto

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Während Schwangerschaften von Mal zu Mal beschwerlicher werden, kann ich Euch für dritte Geburt versichern: Alles Eeeaaasy! Unsere Geburt jedenfalls ging so schnell, dass die Hamburger Deern noch im Auto zur Welt kam.

Wochenbett

So schöne Babybilder mit Mama und Papa schafft man aber doch nicht mit drei Kindern im Wochenbett. Deshalb zeigt das Bild nicht uns, sondern ich habs bei fotolia eingekauft

Nachdem ich mich bei Euch ausführlich ausweinen konnte, wie anstrengend so eine dritte Schwangerschaft doch ist, möchte ich Euch heute sagen, wie einfach hingegen eine dritte Geburt und ein drittes Wochenbett sind – zumindest im Vergleich zu den ersten beiden. Aber: Ohne Gewähr!

Meine erste Geburt war eine Tortur

Meine erste Geburt war eine Tortur. Okay, sie dauerte keine 36 Stunden und endete auch nicht im Not-Kaiserschnitt. Aber dennoch: Sie war eine Tortur. Nach einem relativ guten Geburtsbeginn, blieb der Hamburger Jung im Becken stecken. Und blieb. Und blieb. Mehr als fünf Stunden dauerte das, was meine Hebamme mir angekündigt hatte als “in maximal zwei Stunden haben wir Euer Baby”. Und keiner Frau, die schon mal eine Geburt erlebt hat, muss ich erklären, wie es sich anfühlt, mehr als fünf Stunden Presswehen zu haben und ein Gefühl, als würde der eigene Unterleib gleich zerspringen.

Die zweite Geburt, so heißt es oft, dauert nur noch halb so lang wie die erste. Bei uns dauerte die Geburt des Hamburger Knirps fast auf die Minute genauso lang wie die des Hamburger Knirps. Ich glaube, sie hätte gut und gerne halb so lange dauern können. Wäre mir nicht unter der Geburt auf einmal wieder eingefallen, wie schrecklich die erste Geburt war. Und wie wenig erstrebenswert es war, ein Baby überhaupt das Becken passieren zu lassen, ja es überhaupt nur hineinzulassen. So dauerte das, was beim Hamburger Jungs noch gut vorangegangen war, ewig lange. Während die letzte Phase der Geburt, vor der ich solch eine Angst hatte, in zehn Minuten vorbei war.

Und nun also die dritte Geburt. Mit dem Grundsatz “Angst ist der größte Feind einer guten Geburt” habe ich mich im gesamten letzten Drittel der Schwangerschaft mantramäßig einzustellen versucht. Dazu die tolle Begleitung meiner Hebamme, meines Geburtsvorbereitungskurses, das Schwangeren-Kundalini-Yoga und eine Hypno-Birthing-CD.

Dritte Geburt: Rasant!

Und was, soll ich Euch sagen?! Es war so easy. Wahrscheinlich weniger wegen meiner ganzen Mantras, sondern vor allem wegen meines Körpers, der das ganze schon zwei Mal mitgemacht hatte und nun wirklich wusste, wie es geht. Es war so einfach und so schnell, dass unsere Hamburger Deern es noch nicht mal als notwendig erachtete, zu warten, bis wir den Kreißsaal erreichen. Ja, ihr lest ganz richtig. Die Hamburger Deern ist noch im Auto zur Welt gekommen. Und ja, ich dachte auch immer, dass es sowas nur im Film gibt.

Über unsere Geburtsgeschichte wurde sogar im Hamburger Abendblatt berichtet - geburt auf dem beifharersitz hamburger abnedblatt ut evaut ahoikinder

Über unsere Geburtsgeschichte wurde sogar im Hamburger Abendblatt berichtet

Aber von Anfang an: Teil Eins der Geburt waren Wehen, die zwar regelmäßig im 5-Minuten-Takt da waren, aber mit denen ich mich noch locker-flockig in Omas Garten unterhalten und dabei Erdbeeren futtern konnte. Können es Wehen sein, wenn sie nicht wirklich weh tun, fragte ich mich. Wohl eher nicht, dachte ich weiter – an Wortstämme und Wortbedeutungen glaubend – und aß meine Erdbeeren.

Irgendwann kam es mir dann aber doch komisch vor. Nachdem dieses Ziehen jetzt schon drei Stunden anhielt, ließ ich mich lieber nach Hause fahren. Während ich langsam an einen Geburtsbeginn noch in dieser Nacht zu glauben begann, schickte ich den Hamburger Papa los, um den Hamburger Jung von Kindergeburtstag abzuholen und setzte meine Hebamme und meine Schwiegermutter, die die Kinder hüten sollen, telefonisch in Bereitschaft. Wie alle meine Geburten, wollte ich deren Beginn ganz ruhig auf meiner Yoga-Matte, bei Musik und Kerzenschein verbringen, bis es wirklich Zeit war, ins Krankenhaus zu fahren.

Aber noch auf der Yoga-Matte musste auf einmal alles ganz schnell gehen. Auf einmal tat es nämlich so richtig weh. Endlich machten die “Wehen” ihrem Namen alle Ehre. Jetzt aber flott. Statt Oma kamen schnell die Nachbarn. Hamburger Papa und Hamburger Jung waren glücklicherweise wieder zu Hause. Und während ich mir in einer Wehenpause noch geduldig die Mitbringsel-Tüte vom Kindergeburtstag erklären ließ, machten wir uns danach schleunigst auf den Weg.

Ich schaffe es schon kaum noch die Treppe hinunter. Im Auto wurden die Wehen noch stärker. Und, was soll ich Euch sagen? Wir hatten einen 14-Minuten-Fahrtweg bis in den Kreißsaal. Und mit einer letzten Wehe – direkt vor der Krankenhaustür, im Auto – kam unsere Hamburger Deern auf die Welt. Der Hamburger Papa war gerade losgerannt, um einen Arzt zu holen. Als er wiederkam und die Tür aufriss, erblickte er zunächst seine Tochter. Auf dem Beifahrersitz. In meinem Schoß. Und dann: Mein Gesicht. Und das strahlte.

War das nicht schrecklich? Hattest Du keine Angst? Fragen mich Familie und Freunde. Ehrlich gesagt ging zum Schluss alles so schnell und war so intensiv, dass ich gar keine Zeit für Angst hatte. Es fühlte sich auch nicht so an, als hätte es zu diesem Verlauf irgend eine Alternative gegeben. Als hätte ich etwas aufhalten können. Natürlich habe ich mir vorher eine entspannte Musik im Kreißsaal mit schöner Musik ausgemalt, sofern eine Geburt überhaupt irgendwie entspannt sein kann. Viele Frauen berichten auch, dass eine schnelle Geburt traumatisch sein kann, eben weil alles so schnell geht. Das kann ich nachvollziehen, war bei mir aber in keinem Moment so. ich war einfach nur froh und dankbar. Froh und dankbar, dass alles gut gegangen ist. Froh und dankbar über so eine schnelle und ja, einfache Geburt.

Und das Wochenbett? Darüber werden ich Euch beim nächsten Mal berichten…

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